Zeichnen für das Kino im Kopf
Foto: Conny Poltersdorf

Plätze, die es gar nicht mehr gibt. Gebäude, die längst abgerissen sind. Denen haucht Arne Jysch ihnen wieder Leben ein. Seine neue Graphic Novel „Der Nasse Fisch“ spielt nämlich im Berlin der 20er Jahre. In wunderbaren Zeichnungen erschafft er die Stimmung der damaligen Zeit. Die Recherche dafür war nicht ohne: In seinem Instagramprofil dokumentiert der studierte Kommunikationsdesigner seine Fortschritte: Er wälzt Bildbände, schaut sich originale Autos aus der Zeit an, legt sich typische Hüte zu. Alles, um die damalige Welt authentisch wiederzugeben.
Provinzbulle in der Stadt der Versuchungen
So entsteht die Welt, in der Gereon Rath – die Hauptfigur der Kriminalgeschichte – lebt. Er ist ein Polizist, der frisch aus Köln nach Berlin gekommen ist. Ein eigenbrötlerischer Charakter, der auch bei den Ermittlungen gerne im Alleingang unterwegs ist. Außerdem ist Gereon Rath ein Polizist, der die Dienstvorschriften eher als Hinweise denn als bindend versteht. Er trifft sich mit einem Unterweltboss des damaligen Berlins, was ihm im Laufe der Zeit immer mehr in Bedrängnis bringt.
Vom Roman auf die Leinwand
Dieser spannende Charakter stammt jedoch nur in der gezeichneten Version aus Jysch`s Feder: Autor des Kriminalromans „Der Nasse Fisch“, von dem es mittlerweile die sechste Fortsetzung gibt, ist Volker Kutscher. Mit dem Roman, der 2007 veröffentlicht wurde, gelang Kutscher auf Anhieb ein Bestseller. Den Stoff sicherten sich einige Fernsehstudios zur Produktion einer Serie. Unter dem Namen „Babylon Berlin“ wird momentan gedreht. Es ist die erste Co-Produktion von ARD und dem Bezahlsender Sky mit Tim Tykwer in der Regie.

Foto: Conny Poltersdorf
Die Kunst des Bewegtbilds ist Arne Jysch nicht fremd. Neben seiner Tätigkeit als Autor von Graphic Novels ist er auch Drehbuchautor, Animator und hat mit „Der Beste“ einen preisgekrönten Kurzfilm produziert.
Arne Jysch hat zur Leipziger Buchmesse auf dem Roten Sofa Platz genommen. Im Gespräch mit mephisto 97.6 Redakteurin Pia Uffelmann spricht er auch über seine Erfahrungen als Filmemacher:
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